Das Jerusalem-Syndrom - von schön bis es reicht

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    • Das Jerusalem-Syndrom - von schön bis es reicht

      Jerusalem, hören Sie mir doch auf mit Jerusalem. Dies ist eine entsetzende Aussage von vielen, die Befassung mit der Thematik überfordert nicht nur, sie wirkt imHinblick auf die bisherige Geschichte als unnötigster Streitpunkt der Neuzeit. Dennoch ist mit dieser Stadt derart viel verbunden, an gegenwärtiger Empfindung, wie an Historie, dass diese Stadt als Maßstab gelten mag ob Frieden erreicht werden kann oder nicht. Gleich ganze drei bekannte Weltreligionen haben Ansprüche hier erhoben, drei Weltreligionen streiten seit Jahrhunderten über die Vormachtstellung in der Stadt selbst. Jerusalem selbst, ist mehr als ein Ausdruck blutiger Historie, Propheten und Staatenlenkern. Auch wenn es doch nur eine Stadt sei für den einen, ist es dennoch eine der heiligsten Stätte für andere. Ob hierbei Überreligiösität untergeschoben wird, gar Fanatismus um ein Gebiet was so fern von uns allen zu sein scheint, so ist dieser Ort Sinnbild der modernen Zeit, des modernen Streites selbst.
      Während die einen feiern ob der Verlegung der amerikanischen Botschaft, ausgelobt von einem Verrückten unserer Zeit mit keinerlei Gefühl für sensible Thematik, oder die andere Seite dies als massivste Beleidigung ansehen mag, kein Ort ist explosiver als Jerusalem. Die Atombombe, ungleich größer als die abgeworfenen in Japan, für die religiösen Gemeinschaften zumindest. Wer hierbei das Existenzrecht Israels an sich in Frage stellen mag, darf mit zu den Verrückten gezählt werden, wer Jeruslaem jedoch alleine in israelischer Obhut anerkennen mag, der gehört ebenso dazu. Ganze zwei Propheten fanden hier ihren Tod, die jüdische Geschichte findet hier ebenso ihren neuen Ursprung, die Erstgründung der Freiheit vor der Sklaverei und Unterdrückung damaliger Zeit. Im weiteren Verlaufe der Historie wurde zerstört, neu aufgebaut, wieder zerstört, neu besetzt, wieder massenhaft Blut vergossen. Unvergessen sind die Kreuzzüge, unvergessen die Geschichte als Christen die mitkämpfenden Muslime für die Freiheit der Stadt selbst, als die großen Heeresführer vor der Stadt standen, ermordeten, verbrannten, über die Mauern schmissen. Durch Christen selbst, keine Juden wohlgemerkt. Ja, die Stadt wurde auf Sand erbaut, und mit Blut durchtränkt. Ganz im Sinne der Propheten selbst?
      Schäme würden sich diese, wenn diese so könnten, sich aus dem Grabe selbst erheben und der Hammerschlag Gottes sollte dem ein apokalyptisches Ende setzen. Aus der Welt rausrasieren, keinen einzigen Stein mehr auf dem anderen lassen, eine Apokalypse biblischen Ausmaßes gleich der Sintflut selbst. Ein Beben, das alles zerstört was sich in dieser Stadt selbst befindet. So hochradioaktiv, das jeder Mensch, der sich nur im Radius von hundert Kilometern dem Gebiet nähert, bei lebendigem Leibe verbrannt würde.
      Als Zeichen, als Signal, als Warnung.

      Angenommen Gott, oder Jachwe, oder Allah würden direkt immer noch eingreifen, nicht wie biblisch durch Noahs Geschichte bezeichnend #neveragain vermutet, könnte man diese Entscheidung in Frage stellen? Nein, sie wäre berechtigt, die richtigste Handlung seit langer Zeit, das Brennen der Stadt bis die Steine der Klagemauer selbst zum Kochen anfangen würden, es wäre verständlich. Der Dialog in der Stadt, er ist so eingefroren wie die religiösen Seelen an sich selbst. Ja, die jüdische Gemeinschaft hatte keine Chancen im späteren Verlauf gegen die militärische Mehrheit des gesellschaftlichen Islam. Dennoch, es wurde ordnungshalber Frieden gewahrt. Es durfte koexistiert werden, ungeachtet der gesellschaftlichen Unterordnung die den jüdisch Gläubigen auferlegt wurde. Kein Unterschied zu dem Leben, das diese in der christlichen Gesellschaft erwartete. Geduldet, nicht vernichtet aber gedrückt, historisch gesehen wurde das Judentum sogar benutzt.

      Während den gläubigen Christen zumindest anfangs noch das Zinsgeschäft verboten wurde, den muslimischen Gläubigen das Sklavengeschäft, hat man Randberufe geschaffen und so mit dem Judentum selbst kooperiert. Genau genommen, man hat den jüdischen Bürgern Sprengstoffgürtel umgelegt, jederzeit angreifbar wenn etwas nicht ganz richtig laufen sollte. Sarkastisch gesehen könnte nun behauptet werden, Gott selbst hat dies im Judentum angekündigt. Sie werden leiden, lange und ohne Hilfe als dem Glauben selbst. Und ja, sie haben gelitten, nicht nur im Holocaust, nein, dies war nur eine industrielle Spitze des Hasses der immer wieder entflammt wurde. Brunnenvergiftungen im Mittelalter, der Jude wars. Eine Krankheit bricht aus, der Jude wars. Massive Armut bricht aus, der Judennasen Zinsensriecher, dem ist es geschuldet. Nein, es sind nicht Aspekte der Hygiene gewesen, nein, es waren nicht die Könige, Grafen und Raubritter, der Lehenszehnt der Kirchen die massive Armut mitverursacht haben. Es waren auch nicht die Territorialkriege der Fürsten, die Elend zuhauf über Europa brachten. Es waren nicht die Zeiten der zwei Päpste, nur weil sich ein englischer König auch in der Nachwelt seine "personal-paradies-paper"-Garantie kirchlich absegnen wollte. Wo blieb denn der französische Interimspapst als die Ehefrauen geköpft wurden? Der Zusatz des alten Testamentes, töte nicht? Hauptsache die Frau, ganz unabhängig von Religion selbst, darf als schlechteres Tier behandelt werden.

      Genetiker heutzutage würden behaupten, die Inzuchtlinien der Königshäuser führen nunmal auch zur Unfruchtbarkeit eines Mannes. Das hat den Richard oder Henry, oder wen auch immer, aber wenig interessiert, klar die Welt war auch eine Scheibe. Dennoch, God save the Queen. Einmal etwas gegen das Königshaus sagen, und schon haben die Briten ihren berühmten schwarzen Humor verloren. Idealisierung und Illusionierung auf dem höchsten Niveau. Tradition, ja, die muss gewahrt werden. Leider auch in Jerusalem.

      Die Brüche des Dialoges selbst entstanden in einer Zeit, die so fern und so unbekannt ist, doch näher als wir zugeben wollen. Das Unwort der Missionierung. Das Unwort, welches jährlich erhoben werden könnte, als zweitausendjähriges Bestehen des abstraktesten Religionsbegriffes aller Zeiten. Blicken wir in den Süden Spaniens, nicht in die arbeitslosen Landschaften, uninteressiert an den Spaniern selbst, nein, blicken wir in die Architektur welche die verheerenden Kriege überlebt hat. Ganz Franco-frei, aber mit Porto zurück zum Empfänger.

      Jerusalem war klar in muslimischer Hand, das große Perserreich brachte Wissenschaft, Philosophie und ebenso Kriegstechnik auf ein neues Niveau. Man traf sich an den Reibepunkten der Einflußsphären, der Ozean, welch natürliches, gottgegebenes Hindernis. Am Festland selbst wurde Kulturaustausch geübt. Eine Bereicherung, in Architektur, in Kunst und Geisteswissenschaft wollte verstanden werden. Zahlreiche Theologen trafen sich regelmäßig um Gemeinsamkeiten der Religionsauffassungen selbst zu diskutieren. Standpunkte festzulegen, über Metaphern in vielfältiger Weise Auseinandersetzung zu üben.

      Nur, leider, gab es einen trumpschen Papst irgendwann. Einen, der sich über alle Regeln des Miteinanders hinwegsetzte, Zwiespalt und Unverständnis in der breiten Bevölkerung säte. Klar, es kann und darf nur eine einzige göttliche Lehre geben. Keine Gemeinsamkeit, nein, Beharrlichkeit mit allen verfälschenden Mitteln die man auch nur im Ansatz verwenden konnte. Wenn man so will, der größte Völkerrechtsbruch aller Zeiten. Ja, es bestand ein Vertrag sozusagen, lass uns denken, aber nicht das Denken selbst zwanghaft ändern.
      Oh Missionierung, was bist du nur für ein Segen gewesen. Du musst katholisch werden, nciht christlich, denn das würde ja heißen, man verwende die Urdogmatik des jüdischen Glaubens per altem Testament. Zehn lächerliche kleine Gebote, made by god himself.

      Klar, alle Kreuzritter waren hochgebildet, vom Fahnenträger bis zum Waffenrockanzieher, alle haben die Schulen besucht und das große Latinum gelernt. Deutsch als Beispiel, war zweite Fremdsprache. Wirklich alle waren so gebildet, lasen Seneca und alte Römertexte fließend, ähnlich wie heutige Lateinlehrer die sich immer noch nicht ganz aller Bedeutung des Lateins selbst einig sind. Also denen konnte man nicht alles erzählen, so reflektiert und gebildet war die Masse.

      Naja, wäre ich jetzt ehrlich, das einzige was die Deppen davon verstanden haben, war Hölle, Leiden, bißchen Paradies und wehe du fügst dich nicht, als Mann. Frauen sind ja ein kirchlich-göttliches Beiprodukt. Männerabfall, sozusagen. Aber so ein Luther, der muss ja erstmal nicht verbrannt oder gefoltert werden, damit so ein Luther überhaupt entstehen kann. Leider ein paar Jahrhunderte zu spät, dieser King unter den Wieder-Rückbesinnern.

      Der Kampf gegen den Islam, weichte einem internen Kampf irgendwann, also zuerst einmal, nachher war man wieder fleißig geeint. Auch Luther mag versagt haben, schlußendlich. Immerhin, die Türken und Wien, das ist ja wie Mozart und Österreicher sein. Österreich war damals groß, dennoch war man schon stolz darauf Österreich kleinzuhalten. Der Ungar war kein Österreicher, naja, streng genommen schon. Wofür lohnt sich sonst ein Kaiserreich, wenn man die Bürger dennoch separiert? Jerusalem, das ist historisch irgendwie überall. Mozart war also ein Kaiserlicher, vielleicht Ungar, vielleicht Slawe, geboren halt in einer Stadt im Kaiserreich selbst. Nationalismus in Perfektion, findet sich in Mozarts Ton. Hitler hätte gesagt, Mozart war tausendjähriger Deutscher. Na wenn er das so sagt in seiner Litanei, hätte ich es wohl auch geglaubt.
      Ach Jerusalem, du unheiligste aller Stätten. Dein Gift ist überall. Der Verbündete, also der Jud aus dem ersten Weltkrieg, mal einfach über die Mauern geworfen. Oder ins KZ gesteckt. Mit Glück, etwas Widerstand geleistet und gleich standrechtlich per Kopfschuss hingerichtet. Oder mit eingeschlagenem Schädel aufgehängt, als Zeichen der Missionierung. Erkenne den Frieden, in der Gewalt. Die Anhänger, sie haben Friedenslatein studiert, der Pope, dieser Pfaffe unter den Geistlosen, hatte sein Heer an Predigern, und litaneite in korrektem "Sieg-Heil-Deutsch". Alle haben das verstanden, nur leider die jüdische Bevölkerung nicht. Die sprach hebräisch, statt Latein.

      Aber es soll ja um Jerusalem gehen, die Stadt aller Stätte, das eigentliche Auge Gottes/Allahs/Unausgesprochenem über die Welt. Noah, klär mich auf, warum ist das Auge blind. Der Talmud spricht von Gemeinsamkeit und Dialog, der Koran spricht von Anerkennung und Gleichheit, die Bibel spricht von... naja, seltsamen Wunderheilungen, einem Jesus mit hundert Gramm Körpergewicht und Wasserläuferqualitäten. Als recht anständiger Empath hab ich das mal probiert. Jesus, erleuchte mich im Schimmbad. Ich bin untergegangen. Auf Nachfrage beim Chefkoch himself, genderbefreites Neutrum, hieß es nur, probiers mal im toten Meer. Aber nicht stehend bitte, erst recht nicht laufend. Dann klappts auch mit Visa und Toyota. Nichts scheint unmöglich heutzutage. Sagt die Litanei der Werbung, die versteht auch jeder Konsument. Hats ja studiert in seinem selbstmissionarischem Eifer.
      Der Text gewinnt an Schärfe, es ist nicht mir geschuldet, es ist das Jerusalem-Syndrom. In dieser Stadt bin ich metaphorisch, Jude, Muslim, Christ und Atheist. Atheist als logische Schlußfolgerung, die werden hoffentlich zuletzt über Board geworfen. Dennoch, ich sehe schon die Planken der Gesellschaft, die Piraterie des Seins an sich, die emotional verletzten, die Häretiker vor den Geboten. Der freie Wille, so ganz missionarisch gesehen, hat selbstverständlich nichts mit freier Meinung zu tun. Also bleibt mir nur die Gegebenheit zu akzeptieren, mich zu fügen, unfrei zu sein in all meiner offensichtlichen Freiheit.

      Schriftsteller würden behaupten, der Text wird stilistisch mischend. Von reflektierend zum ego-behafteten Rachefeldzug gegen den Schwachsinn selbst. Vielleicht zynisch, vielleicht sarkastisch, vielleicht hoch-depressiv anklagend, ganz moralfrei. Kümmern sie sich doch alle um Ihre eigene Litanei, sie Kreuzritter der Neuzeit. Sprachwissenschaftler werden einen Stilbruch diagnostizieren, Psychologen eine gestörte Persönlichkeit, Psychiater reiben sich schon die Kassenhände. Nein, ich bin nicht privat-litanisiert. Ich habe das Jerusalem-Syndrom, und werfe über Mauern, ganz im Sinne des Otto-Normal-Motores.
      Es feiern sich die AfD-Gegner in der BRD, es sei eine Kunst auf ein Kleinkind einzuschlagen. So ein recht dämliches, ebenfalls mit Jeruslaem-Syndrom behaftetes Partei-Massen-Konstrukt, welches auch gerne wirft. Leider so dämlich, dass es weder Juden noch Muslime über die Mauer wirft. Nein, die werfen als Christen, Christen ins Fegefeuer der katholisch-geschwängerten Ideal-Lehre.
      Eine Lesbin macht Stimmung gegen die Homo-Ehe, eine Wirtschaftsflüchtlingin, die gerne als Ausländerin in der Schweiz mal Ali oder Fatma zum Unter-Mindestlohn arbeiten lässt. Aber das passt ja zum Konzept des Untermenschen, da ist diese straight, und untergeht einfach mal Steuer- wie Lohngesetz. Klar, sie kann auch nicht anders, die Jobs waren so unerträglich, es wurde nichts an Rückhalt generiert, und Leute werfen, das kostet auch Material. Da brauchts Verständnis, da ändet auch die Filipino-Beziehung nichts. Übrigens ein katholisch teildominierendes Land, hat es mal garnicht so mit Ihrer Art der Lesberei. Na gut, das der "warme" Mantel der BRD existiert, wo man Jeruslaem zum Tatort mache kann. Bloß nicht in Köln bitte, oder im Adoptionsrecht, das ist für Kinder nicht tragbar. Sagt die kinderlose Schnepfe.
      Nunja, hier auf Mißstand hinzuweisen, auf eine seltsame Litanei, ganz unkatholisch betrachtet, da braucht es einen viral gefeirten 25-jährigen, selbsternannten Jeruslaem-Fahnenträger aus der CDU. Der halt die christenschmeißenden Christen verurteilt, aber in seiner viral gefeiertem "böhmermannsch-getweeteten" Feierorgie im selben Atemzug jedweden Gleichstellungsversuch jerusalemitisch in Frage stellt. Der wirft halt gern Minderheiten, aber was soll man von einem zweitklassigen Satiriker und drittklassigem Schöffen schon erwarten. Naja, vielleicht wars ja auch der Praktikant, total verschlafen und besoffen-links-grün-bekifft.
      Der kennt halt die Uni noch vom Sehen, leider eben nicht die aus Bochum. Die Studenten der Sprachwissenschaften wie Philosophie, würden ihm moralisch den Hintern aufreißen. Nachdem Moral verwendet wird, so richtig dialektisch von trocken-vögeln bis zur Vaginal-Creme. Wenn diese denn auch Studenten wären, und nicht begeisterte Nicht-Denker im Sinne der Freiheit. Nunja, etwas versuchen sie es ja, aber diese Mauern in der Bildung, die sind schon arg hoch. Jerusalem ist alt, man hatte schon Zeit für mexikanische Ausschlußbauten. Das gilt auch für die Heere der Möchtegernschriftstellerei, die an der Analyse des Textes hier schon verzweifeln. Einen Autor zu widerlegen, oder dessen Qualität zu bewerten, das ist wie Pumuckel im Musikantenstadel. Kann schon funktionieren, so gnomisch gesehen. Deswegen gehen sie noch bei Meister Eder in seiner Werkstatt üben.
      In der Regel lernen diese dort, wie man am besten mit seinem Studiendiplom verschwindet in unserer Gesellschaft. Wer braucht schon Sprache, es reicht vollkommen sich "Zuhören" auf einen Zettel zu notieren. Kurz, knackig, allwissender Begriff.

      Das Sinnbild für Nationalismus, das Sinnbild für historischen Rassismus, das Sinnbild für Blutorgien durch Radikalisierung. Nein, Jerusalem mit dieser Vielfalt, gehört jedem, nicht einem einzigen. Weder einem Staat, noch einer Religion, noch einem Menschen, denn Jeruslaem ist in uns, täglich....

      #esreicht

      Christian Huger